Ob Reh oder Katze, der Lidstrich bestimmt den Look für das Augen-Make-Up. Und gerade dabei kommt es auf höchste Präzision an.



Keinem Teil des Gesichts wird so viel Aufmerksamkeit gewidmet wie der Augenpartie. Deshalb sollte man ihr beim Schminken besondere Sorgfalt schenken. Gerade der Lidstrich wird oft vernachlässigt. Dabei ist er ein echter Zauberkünstler. Je nach Anwendung kann er das Auge größer oder kleiner erscheinen lassen. Er kann so dezent sein, dass er selbst kaum sichtbar ist und nur die Wimpern optisch verdichtet. Oder aber er kann Signalwirkung ausüben. Hier sind die wichtigsten Techniken, und wie man sie einsetzt.





Der klassische Eyeliner

Um den Wimpern optisch mehr Fülle zu geben, zieht man den Lidstrich dicht am oberen Wimpernkranz entlang und läßt ihn mit dem äußeren Augenwinkel enden. Er kann als dünne, gleichmäßige Linie gezogen werden. Um ihm etwas mehr Präsenz zu geben, darf er in der Mitte etwas breiter werden und zum Ende dann wieder schmaler auslauten.





Anfänger sollten die Form unbedingt mit einem gut gespitzten Kajalstift vorzeichnen und anschließend erst mit flüssigem Eyeliner und Pinsel ausmalen.



Die oberste Regel lautet: immer am inneren Augenwinkel beginnen und möglichst zügig die Linie ziehen. Kleine Unregelmäßigkeiten lassen sich dann immer noch mit einem feuchten Wattestäbchen korrigieren. Alternative: Lidschattenpuder als Lidstrich, der immer mit einem feinen Pinsel aufgetragen wird.



Mit dem Lidschatten treibt's der Lidstrich bunt

Einen starken Kontrast bildet ein lackschwarzer Lidstrich zu roséfarbenen Augenlidern. Immer zuerst den Lidschatten auf den abgepuderten Liddeckel auftragen. Ein bräunlicher Ton in der Lidfalte gibt dem Blick mehr Tiefe und läßt die Augen größer wirken. Ein kleiner Trick, um beim Lidstrich einen schönen Außenschwung zu bekommen: mit den mittleren drei Fingern der linken Hand die Haut in Höhe der Augenbrauen leicht nach oben ziehen. Dann mit der rechten Hand den Eyeliner auftragen. Die Wimperntusche ist immer erst ganz am Schluß an der Reihe.





Eyeliner als Compact-Cake (z.B. La Ligne Noire et Marine von Chanel) mit einem Wassertropfen und Pinsel anrühren.



Sophia Loren setzte Akzente an den Augen

In den 50er und 60er Jahren war es der Lidstrich, der das Augen-Make-up in den optischen Mittelpunkt rückte. Tiefschwarz mußte er sein mit dem typischen Bogen am Ende. Besonders wichtig ist es hier, dass das Lidstrichende tatsächlich nach oben zeigt, sonst wirkt der Blick eher traurig.





Lidstrich-Profis belassen auch das Unterlid nicht "nackt". Dort zieht sich eine gleichbreite Linie am Wimpernkranz entlang und endet parallel zum Außenschwung des oberen Lidstrichs (siehe großes Foto). Bei so viel "Schwarzmalerei" ist es wichtig, die flüssige Farbe (z.B. Artliner von Lancôme) mit halb geöffneten Augen gut antrocknen zu lassen, damit sich nichts am Oberlid abdrückt.



Um die Augen eher rauchig zu umrahmen, verwendet man Augenmalstifte (z.B. Quickliner for Eyes von Clinique). Mit dem Schwämmchen am Stiftende läßt sich die Farbe leicht verwischen.



Falsche Wimpern für dramatische Augenblicke

Wer sich im Look der 70er Jahre schminken will, braucht falsche Wimpern. Sie sind ohnehin wieder total im Trend, werden allerdings nur noch büschelweise geklebt (z. B. Kit Faux Cils von Lancôme). Bevor man loslegt, müssen die Lider fettfrei sein. Mit einem Make-up-Entferner gründlich reinigen und anschließend mit Transparentpuder mattieren. Die falschen Wimpern mit Spezialkleber bestreichen und direkt über den echten platzieren. Erst wenn der Wimpernkleber ganz trocken ist, darf der Lidstrich gezogen werden. Wiederum nach außen auslauten lassen. Es muss nicht immer das klassische Hollywood-Schwarz sein.





Alternative zum Flüssig-Eyeliner sind Kajalstifte, die es in vielen Farben gibt (z.B. Kajal von Artdeco). Leichter malt es sich damit, wenn man die Spitze vorher anwärmt, indem man sie über den Handrücken streicht.



Tipps

Optimale Haltbarkeit erzielt man mit Visible Difference, Eye-Fix Primer von Elizabeth Arden. Einfach vor dem Lidschatten auf die Augenpartie auftragen. Eine ruhige Hand ist das Wichtigste damit der Lidstrich schön gleichmäßig wird. Da hilft nur üben, üben, üben.



Ein kleiner Trick, damit man den Lidstrich nicht verzittert: Ellbogen aufstützen und den Kopf leicht in den Nacken legen. Die Hand, die den Eyeliner hält, ruht auf der Wange. Dann können Sie einen präzisen Strich ziehen und sogar zwischendurch absetzen.





Damit der Lidstrich die richtige Form bekommt, ist es am besten, ihn mit einem gut gespitzten Kajalstift vorzuzeichnen. Die feine Linie muss dicht am oberen Wimpernkranz entlanglaufen und mit dem Auge enden.





Jetzt wird es ernst! Mit dem Eyeliner die Kajal-Hilfslinie übermalen. Den Strich mit möglichst ruhiger Hand vom inneren Augenwinkel zum äußeren Lidrand ziehen. Kleine Unregelmäßigkeiten lassen sich mit einem feuchten Wattestäbchen korrigieren.





Bei runden Augen sollte der Lidstrich schmal beginnen und ab der Mitte nach außen etwas breiter werden. Bei eng zusammenstehenden Augen erst einige Millimeter entfernt vom Innenwinkel ansetzen. Bei weit auseinander stehenden Augen ist es vorteilhaft, die Linie zum inneren Augenwinkel hin leicht zu verstärken.





Eyeliner gibt es flüssig, als Stein zum Anfeuchten, in der Patrone mit dünnem Pinsel oder als eine Art Filzschreiber.





Quelle: Douglas




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