BRD , R: Rosa von Praunheim; mit Charlotte von Mahlsdorf
Charlotte von Mahlsdorf (Lothar Berfelde) hat seit 1940 offen als Transvestit gelebt. In hochhackigen Sandalen und feinem Anzug sammelte Charlotte Antiquitäten der Gründerzeit-Periode der Weimarer Republik, des Dritten Reichs, der DDR und der wiedervereinigten Bundesrepublik Deutschland. Im Dritten Reich "rettete" sie Stücke von jüdischen Deportierten, in der DDR schützte sie "bourgeoises kulturelles Vermögen" vor der Stasi. Jetzt, nach gut sechzig Jahren - eine leise leidenschaftliche, standhafte und gelassene Person - meidet Charlotte Make-up und trägt die einfachste Kleidung. Das Gründerzeit-Museum, welches Charlotte und ihre Freunde gegen Angriffe von Skinheads verteidigt haben, ist ein Symbol für die deutsche Lesben- und Schwulengemeinde geworden. Das ist auch Thema des Filmes von Rosa von Praunheims.