Ich habe gewusst, dass mein Freund manchmal gerne Frauenunterwäsche trägt. Ich sagte ihm, dass mir dabei etwas unbehaglich sei, aber es mich nicht wirklich störte. Ich kam sogar nach einer kurzen Zeit damit klar.

Aber jetzt ist das Ganze dadurch aus der Kontrolle geraten, dass er sich mehr und mehr als Frau anzieht. Was soll ich tun? Hilfe!

Der amerikanische Sexualberater Roger E. Peo, Ph. D. hat folgenden Rat für Sie:

Sie haben mir nicht viel über Ihre Situation gesagt, so dass ich etwas spekulieren muss, basierend auf meiner Erfahrung mit vielen Frauen in Ihrer Situation.

Ich will Ihnen die "Catch-22" Situation beschreiben, in die Sie hineingeraten können, wenn Sie erfahren, dass der Mann Ihres Lebens gerne Frauenkleidung trägt.

Vor einiger Zeit erzählte Ihnen Ihr Partner von seinen Bedürfnissen, Frauenkleidung anzuziehen. Wenn Sie eine typische Vertreterin sind, wussten Sie sehr wenig über CrossDressing und das, was Sie wussten, hing wahrscheinlich mit Drag Queens verbunden mit
Homosexualität zusammen.

Obwohl Sie verwirrt und betroffen sein konnten, als Sie von seinem CrossDressing hörten, beschlossen Sie, in der Beziehung zu bleiben. Sie fanden heraus, dass Ihr Partner weder Schwuler noch ein Transsexueller ist.

Sie prüften Ihre Beziehung mit diesem Mann, der Ihnen wichtig ist, und entschieden, dass sein CrossDressing relativ harmlos und sogar vielleicht manchmal amüsant für Sie war.

Weil Sie Ihren Partner lieben, beschlossen Sie, ihm eine Stütze bei seinen CrossDressing - Bedürfnissen zu sein. Während der ganzen Zeit waren Sie jedoch immer noch darüber besorgt, dass jemand sein CrossDressing entdecken könnte. Sie waren von den sozialen Fragen ebenso betroffen.

Jedenfalls aus was auch immer für Gründen, unterstützten und ermutigten Sie vielleicht Ihren Partner beim Tragen von Frauenkleidung.

Vom Standpunkt Ihres Partners stieß diese Unterstützung und Bestätigung wahrscheinlich auf eine so totale Annahme seines CrossDressing, also kann er die Häufigkeit, sich umzuziehen verstärkt haben und auch wahrscheinlich begonnen haben, Geld für 'ihre' Garderobe auszugeben. Was in diesem Stadium geschehen kann, ist, dass sein CrossDressing völlig Ihre Beziehung dominierte. Selbst wenn er nicht Frauenkleidung trug, dachte er wahrscheinlich daran oder kaufte Frauenkleidung.

Dieser Zeitabschnitt, genannt "Ausbruch" kann selbsteinschränkend sein. Wenn er Frauenkleidung tragen kann, wann er will, dann lässt die Neuigkeit und Aufregung nach.

In anderen Situationen lässt diese hohe Frequenz von CrossDressing nicht nach. Es dauert oft einige Zeit, bevor er die Frauenkleidung weniger oft trägt, vielleicht ein Jahr oder länger. Jetzt können Sie in einer Verlierersituation sein. Wenn Sie etwas mit ihrem Partner unternehmen wollen, während er keine Frauenkleidung trägt, kann er meinen, dass Sie ihn nicht mehr stützen. Wenn Sie nichts sagen, kann der Groll, den Sie gegen seine ständig verzehrende Leidenschaft spüren, größer werden und auf andere Weisen ausbrechen. Das ist nicht gut für Ihre Beziehung.

In solch einer Situation sind Sie isoliert und können keinen Verbündeten finden. Andere Frauen von CrossDressern können mitfühlend, aber nicht hilfreich sein.

Was helfen kann, ist ein Vermittler, der Ihnen beiden beim Ausgleich Ihrer einzelnen Bedürfnisse helfen kann, so dass Sie beide "gewinnen" können.

Während viele Therapeuten wenig Erfahrung mit CrossDressing haben, sollte es möglich sein, einen zu finden, der sich mit Beziehungsproblemen auskennt.

Wie mit so vielen anderen Dingen ist Kommunikation der Kernpunkt. Ihr Partner muss verstehen, dass Sie nicht völlig gegen sein CrossDressing sind, aber dass Sie ihm einfach nicht erlauben können, damit Ihre Beziehung zu dominieren.

Sie müssen dazu kommen, zu glauben, dass Sie sich nicht schuldig fühlen müssen, weil Sie Bedürfnisse haben. Mit Sensibilität auf der Seite beider Partner und einer Bereitschaft zu kommunizieren, können Kompromisse ausgearbeitet werden. CrossDressing kann innerhalb einer Beziehung funktionieren, aber es braucht Zeit und viel Arbeit.

Von: CompuServe
Übersetzung: © 1998, 2001 Agnes