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CrossDressing Kursus
Lektion 3

 

 

Ziel

Wer hier noch weitermacht, möchte sicher ein fitter CrossDresser werden, deshalb wird in dieser Lektion die bisherige Probegarderobe langsam zu einer brauchbaren Kleidersammlung ergänzt.

 

Info

Garderobe

Viele CrossDresser machen den Fehler und kaufen ohne Überlegung Einzelstücke, die ihnen gefallen. Dies führt schnell zur Frustration, weil nichts richtig zusammenpasst. Deshalb empfehle ich immer wieder, sich ein konkretes Bild einer Frau vorzustellen. Ich selbst habe eine genaue Vorstellung von Agnes und führe Einkäufe nicht einfach so durch, sondern habe immer bestimmte Anlässe: neben den typischen Feiertagen (Silvester) an denen man sich etwas feiner macht, gibt es aber genügend andere Anlässe, z. B. muss in der Firma eine Präsentation gemacht werden (ein neues Kostüm ist notwendig), Kollegen haben sie zu einem Gartenfest eingeladen (kurzer Rock und passendes T-Shirt) usw. Wenn man sich genau vorstellt, wofür man die Kleider braucht, fällt das Aussuchen sehr leicht.

Daneben ist die Kenntnis der passenden Farben wichtig. Darüber gibt es allerdings genügend Bücher und würde den Rahmen dieses Kurses sprengen.

Kauf

Hauptproblem ist immer, was und wie man kauft. Zuerst zum Was.
Was ihr zu Hause tragt, ist letztendlich egal, da sieht euch niemand - tragt woran ihr Spaß habt. Da möchte ich euch keine Vorschriften machen. Es ist eine Frage des persönlichen Wohlfühlens. Früher habe ich ein Männeroberteil (Hemd, Sweatshirt) und ein Frauenunterteil (Rock, Schuhe, Strumpfhose) gehabt. Damals ging es mir ausschließlich um das Tragegefühl von
Strumpfhose und Rock mit hohen Absätzen. Auch heute mache ich dies häufig so, allerdings trage ich dann aber auch Damen - Sweatshirts.

Eine Zeitlang habe ich mich auch jedes Mal geschminkt und war komplett en femme. Dies hat aber zwischen meiner Freundin und mir oft zu Spannungen geführt, weil wir praktisch zu dritt waren. Meine Freundin hatte Schwierigkeiten den Mann zu sehen, weil ihr immer eine Frau gegenüberstand. Auch das Berühren ihrer ungeschminkten Lippen mit meinen geschminkten war ihr unangenehm. Heute bin ich meist ungeschminkt zu Hause, versuche aber mein gesamtes Kleidungsaussehen abzustimmen.

Aus diesem Grund trage ich auch gerne konservative Kostüme, weil die Jacken einem Herrenjackett ähnlicher sind (außerdem bin ich nicht mehr die jüngste).

Ziel dieses Kurses ist aber nicht, euch vorzuschreiben, was ihr in euren vier Wänden tragt, sondern wie ihr es letztendlich schafft, en femme auszugehen.

Dazu benötigt ihr passendes und unauffälliges Outfit sowie den entsprechenden Mut. Um beides geht es in diesem Kurs. Bevor ihr voll en femme ausgeht, das heißt in einem Kleid, im Rock oder in einem Kostüm - mit anderen Worten zwangsläufig eure bestrumpften Beine der Öffentlichkeit zeigt, will ich euch schon vorher nach draußen schicken und zwar ebenfalls en femme - zumindest teilweise, allerdings ohne das ihr groß auffallt. Denn wenn ihr schon einmal en femme aus gewesen seid, dann geht es hinterher mit Rock wesentlich leichter. Ihr werdet Erfahrungen machen, die euch beim weiteren Vorgehen helfen.

Wenn ihr euch die Frauen auf den Strassen anseht, werdet ihr bemerken, dass der überwiegende Teil Hosen anhat. Die Kleidung unterscheidet sich von Männerkleidung oft nur durch Farben oder Schnitt.

Wenn aber viele Frauen Hosen tragen, was hindert euch daran, ebenfalls eine Damenhose zu tragen? Es muss ja nicht gleich eine wadenlange mit bunten Mustern sein. Auch Jeans gibt es als Damenjeans. Und die feinen Unterschiede sind nicht sofort zu erkennen. Ich selbst trage häufig in der Freizeit eine Damenjeans, bei der man nur bei genauem Hinsehen (am seitenverkehrten Reißverschluss!) erkennt, dass es eine Damenjeans ist. Allenfalls dass ich als Mann in meinem Alter noch so enge Jeans trage, könnte bemerkt werden. Sie sind zwar an den Beinen eng, sonst aber genauso bequem wie meine anderen Jeans.

Zum Ausgehen en femme ist auch ein Hosenanzug recht praktisch. Wenn ihr damit Spätnachmittags oder abends spazieren geht, fällt dies kaum auf.

Recht praktisch - besonders für zu Hause - sind T-Shirt-Kleider. Sie sind praktisch wie ein T-Shirt. Auch der Einkauf gestaltet sich leichter als ein richtiges Kleid, weil diese an der Kasse leicht zusammengelegt werden können und dann eben wie ein T-Shirt wirken.

Bei Schuhen kann ich euch nur raten, fangt niedrig an. Die meisten meinen, mit 10 cm hohen Absätzen käme der weibliche Gang von selbst. Das ist Quatsch, ihr werdet qualvoll durchs Zimmer wanken und euch überall festhalten wollen. Das ist kein damenhafter Gang. Um in High Heels mit Pfennigabsätzen damenhaft gehen zu können, bedarf es einiger Übung. Fangt deshalb niedrig an und steigert euch langsam. Sinnvoll sind Schuhe, die männlichen Schuhen sehr ähnlich sind. Nehmt als erstes Paar Schuhe ein paar mit hohem Rist, damit der Hosensaum drüber schlägt und ihr Strumpfhosen tragen könnt. Seht euch die Beispiele links auf dem Foto an, dann seht ihr was ich meine. Auch Stiefel oder Stiefelletten lassen sich hervorragend auch bei Tage mit einer Hose tragen.

Bei diesen Schuhen mit breitem Absatz lassen sich ohne weiteres die Absätze erhöhen. Ebenfalls übt ihr langsam mit hohen Absätzen zu laufen. Ich empfehle, erst wenn ihr ohne große Probleme zügig in mindestens 6 oder 8 cm hohen Absätzen wie in euren Turnschuhen laufen könnt (ich meine die Sicherheit, nicht die Gangart), solltet ihr schmale Absätze ausprobieren und auch hier niedrig anfangen. Das Laufen - und vor allem damenhaftes - in High Heels ist nicht einfach und muss immer wieder geübt werden.

Selbst ich habe in meinem einzigen Paar (8 cm) schon meine Schwierigkeiten und trage sie nur zu besonderen Anlässen, obwohl es für mich überhaupt kein Problem ist, in 10 cm breiteren Absätzen auch lange Strecken zu gehen. Meine Frau hat damit größere Probleme als ich ;-}. Ich habe allerdings dafür lange üben müssen, oft tagelang zu Hause Absätze getragen, bis es fast der Normalzustand war. Heute kann ich Schuhe mit 6-8 cm Absätzen genauso bequem tragen und damit gehen wie mit meinen Herrenschuhen.

Der Vorteil vieler Schuhe mit breiten Absätzen ist es auch, dass sie meist eine Gummisohle haben und deshalb nicht so laut beim Gehen sind wie hohe schmale Absätze, die sich schnell durch ihren charakteristischen Klang verraten.

Aber mit den abgebildeten Schuhen und einer langen Hose könnt ihr ständig in Frauenbekleidung ausgehen und üben. Wer zu Hause mit hohen Absätzen üben will, dem empfehle ich Sandaletten. Sandaletten haben den Vorteil, dass sie in ihrer Größe mehr Spielraum lassen und nicht so eng sind.

Schuhe kaufen sollte man am besten in großen Schuhmärkten (Deichmann, Reno). Hier stehen alle Schuhe zum Probieren bereit. Bis Größe 42 findet man immerhin Schuhe, obwohl die attraktivsten meist bei 40 / 41 aufhören. Aber zum Glück ändert sich dies etwas, da es immer mehr große Frauen gibt und sich der Markt darauf einstellt.

Ab Größe 43 bleibt meist nur der Versand oder Schuhfachgeschäfte. Wer nicht den Mut hat, in solchen Geschäften für sich Schuhe zu kaufen, sollte in die CD/TV - Fachgeschäfte gehen. Hier findet ihr verständige Verkäufer (meist selber CD/TV). Allerdings sind die Preise in fast allen Läden, die ich kenne, recht happig. Ich selber habe Glück und kann mich mit meiner Größe 41 noch recht gut in normalen Schuhgeschäften bedienen.

Auch bei der Unterwäsche könnt ihr zu Hause natürlich tragen, was ihr wollt. Tragt ihr aber unter eurer normalen Wäsche Damenwäsche, solltet ihr euch nicht täuschen lassen. Wenn ihr einen BH tragen wollt, dann muss es schon ziemlich kalt sein. Denn nur der dickste Pullover verdeckt einen BH, wobei das nur für BHs ohne Körbchen gilt. Alle anderen sind sowieso tabu.

Unterschätzt auch nicht, wie stark sich Unterhemden abzeichnen, selbst unter Sweatshirts zeichnen sich die Ränder ab, wenn ihr euch mal bückt und das Sweatshirt glatt gezogen wird.

Was T-Shirts betrifft, schaut euch einfach andere Frauen an und seht, was sich abzeichnet. Genauso sieht es auch bei euch aus. Denkt auch mal darüber nach, wie schnell etwas passieren könnte, wo ihr mal eure Hose ausziehen müsst. Ich selbst habe zwei solcher Situationen erlebt, einmal bei einem Verkehrsunfall (ich war Stauende, in das dann 5 weitere Autos reinrasten), wo durch die zerrissene Hose wunderbar die Laufmasche meiner Strumpfhose strahlte, ein anderes Mal wurde mein Fußgelenk beim Kaffeetrinken auf der Terrasse bei Bekannten dick (Entzündung des Fußgelenks vom Skifahren, die bei der Sonnenwärme dick wurde). Ich musste ins Krankenhaus und die Hose ausziehen, weil das Bein zum Ruhigstellen eingegipst wurde. Ihr könnt euch sicherlich vorstellen, wie krampfhaft ich ständig mein T-Shirt runtergezogen habe, damit niemand meine mit Spitzen besetzte Miederhose (ähnlich wie nebenstehendes Foto) sehen konnte. Das war natürlich hoffnungslos, und ich habe es letztendlich aufgegeben. Es hat mich aber auch niemand daraufhin angesprochen.

Seitdem trage ich, wenn ich Damenunterwäsche trage, ähnliche wie auf den linken Bildern. Selbst im Umkleideraum bei meinem allwöchentlichen Tennisspiel ist es bisher niemanden aufgefallen, dass meine bunten Slips eigentlich Damenslips sind.

Damenslips sind auch etwas gewöhnungsbedürftig. Ähnlich wie bei Schuhen sollte man sich langsam steigern und mit "einfachen" Slips im Mehrfachpack beginnen. Mit der Zeit kann man dann zu den Slips mit Spitze oder auch zu den formenden Push - Up - Miederhosen oder Formslips (siehe Foto links) wechseln.


Absolut empfehlenswert und meine häufigste Unterwäsche sind Bodies wie auf der Abbildung. Erstens sitzen sie sehr gut, ergeben ein sehr schönes Tragegefühl beim Bewegen und sind auch unter Hemden nicht direkt als Bodies zu erkennen. Selbst wenn man sie ohne was drüber trägt, wirken sie auf den ersten Blick wie ein Unterhemd. Vorsicht allerdings, denn da die Bodies sehr glatt sitzen und tailliert sind, sitzen sie anders als ein in die Hose gestecktes Unterhemd. Bodies mit Ärmel sehen auf den ersten Blick wie T-Shirts aus. Ich rate aber wegen des anderen Ausschnitts ab, sie als Mann offen zu tragen. Sehr von Vorteil sind Bodies bei leicht rutschenden Strumpfhosen. Trägt man die Strumpfhose unter dem Body ist Rutschen praktisch ausgeschlossen, der Gang zum Pissoir allerdings äußerst umständlich.

Wenn ihr für eure Erstausstattung ähnliche Kleidungsstücke erwerbt, dann könnt ihr en femme von Kopf bis Fuß gekleidet ausgehen, ohne dass dies auffällt.

Auf dem linken Foto trage ich z. B. bis auf die Jacke nur weibliche Kleidungsstücke: Ein anthrazit-farbener Body (WOLFORD Aspen - das Verpackungsbild findet ihr unten), schwarze Strumpfhose, eine Damenjeans und Damenschuhe. Kann man so nicht ohne weiteres komplett en femme als Mann ausgehen? Rechts seht ihr mich ohne Hose und Jacke. Man sieht, dass es relativ einfach ist, unauffällig en femme auszugehen. Es muss nicht immer ein Rock oder Kleid mit MakeUp sein.

Unterlagen

Hinweise zum Wie einkaufen findet ihr auf der Seite Einkaufen.
Hinweise zur Farbberatung findet ihr auf der Seite Farbberatung.

 

Aufgabe

  • Zieht euch eine dunkle Strumpfhose (möglichst 60den) und eine Damenhose an. Wer will, kann auch direkt einen Hosenanzug anziehen. An die Füße kommen eure flachsten Damenschuhe und raus geht's zum Waldspaziergang, Schaufensterbummel o. ä. Nicht ganz so Mutige gehen abends damit ins Kino. Dort stehen die Leute dicht beieinander und es ist recht dunkel. Nicht alleine abends in den Wald gehen!
  • Zu Hause zieht ihr, sobald ihr nach Hause kommt, Schuhe mit Absätzen an und tragt sie bis zum Schlafengehen. Wichtig ist es, Feinstrümpfe oder -strumpfhosen zu tragen, sonst bekommt ihr schnell Blasen. Steigert langsam (!) die Höhe der Absätze und tragt nach Möglichkeit breite Absätze.

Stand: 04.04.2002 14:35 Uhr

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