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Outrageous; Kanada 1977, R: Richard Benner, mit: Craig Russell,
Hollis McLaren, Richard Easley, Allan Moyde, Gerry Salzberg
Während
der Berliner Filmfestspiele 1978 wurde Richard Brenners feinfühliges
Außenseiter-Melodrama sowohl mit dem Preis des Berliner Publikums
als auch mit dem Silbernen Bären der Jury ausgezeichnet. "An
manchen Tagen denke ich, Robin Turner, das ist Dein Leben - die
nächsten vierzig Jahre - ohne Höhepunkte", sagt Craig
Russell als homosexueller Friseur, und seine schizophrene Freundin
Liza antwortet ihm: "Dann kündige und tu' was Tolles!
Tu's für uns, Robin. Tu' es für alle Verrückten dieser
Welt." Und Robin geht zusammen mit Liza nach New York, wo er
als gefeierter Travestie-Star auftritt.
Der
inzwischen verstorbene Craig Russell sah in seiner Rolle eine Art
filmische Aufarbeitung des eigenen Lebens. Er selbst wagte als Imitator
großer amerikanischer Filmschauspielerinnen seinen ersten
Schritt an die Öffentlichkeit, bekannte sich bald darauf zu
seiner Homosexualität und wurde binnen kurzer Zeit zum gefragtesten
Travestie-Künstler der USA. "Ich habe die Möglichkeit,
mich mit künstlerischen Mitteln zu verwandeln - das ist wieder
rückgängig zu machen. Aber manchmal weiß ich nicht
mehr, was ich eigentlich bin", bemerkte er einmal. Der anhaltende
Erfolg von Outrageous in den Programmkinos der großen amerikanischen
Städte war Anlass zu der Fortsetzung Too Outrageous, die 1987
erstmals aufgeführt wurde.
jg/TV-Spielfilm, Das große Filmlexikon
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