Never My Soul

2001; Autor: Kutlug Atamans


Im Mittelpunkt von Kutlug Atamans jüngstem Film, Never My Soul (2001), der sowohl als Einzelfilm als auch als Installation für sechs Bildschirme existiert, steht eine transsexuelle türkische Prostituierte und Dialysepatientin. Wie in Atamans früheren Installationen erzählt die Transsexuelle auf recht geradlinige Weise Geschichten aus ihrem Leben - einem Alptraum über Missbrauch, Gefangenschaft und Verrat. In mehreren Räumen sieht man Filme über die verschiedenen Aspekte des Lebens der Transsexuellen, beim Telefonieren, Geschichten erzählen, in Gesprächen, beim Sex.

Die Dokumentation gleicht der fiktionalen Melodramatik vieler typischer türkischer Filme. Der Filmtitel leitet sich aus dem klischeehaften Satz des „guten Mädchens“ her, den diese in vielen alten türkischen Filmen zu ihrem Vergewaltiger sagt: „Du kannst meinen Körper haben, aber niemals meine Seele“. Die Installation wurde zum ersten Mal im April 2001 im Rahmen der Biennale Berlin gezeigt und wird heuer auf der Biennale Sao Paulo zu sehen sein.


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